Bundesfrauenkonferenz "Arbeit. Geschlecht. Gerecht." in Leipzig

Veranstaltungsbericht, 19.09.2012

Konferenz am 15. und 16. September 2012

Die Bundesfrauenkonferenz fand am 15. und 16. September zum ersten Mal in ihrer Geschichte in einem ostdeutschen Bundesland, in Sachsen, statt. Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass Leipzig für diese spannende Tagung über Themen zum geschlechtergerechten Arbeitsmarkt ausgewählt worden ist. Auf der Konferenz haben wir uns u.a. mit folgenden Fragen auseinandergesetzt: Wie müssen Strukturen der Erwerbswelt aussehen, damit Frauen gleichberechtigt beteiligt sind? Wie sieht ein geschlechtergerechter Arbeitsmarkt aus? Was können Frauen in Ost- und Westdeutschland voneinander lernen?

Am ersten Konferenztag standen überkommene Rollenbilder und fehlende Ein- und Aufstiegsmöglichkeiten für Frauen am Arbeitsmarkt im Mittelpunkt der Diskussionen. Aufgrund fehlender Betreuungsmöglichkeiten für Kleinkinder oder nicht ausreichender Ganztagsschulen kehren Frauen nach der Geburt häufig nur in Teilzeit in ihren Beruf zurück. Als Folge können sie sich nicht im gleichen Maße wie Männer Sozialversicherungsansprüche aufbauen. Statt das Betreuungsgeld zu finanzieren, bedarf es u.a. ausreichender KiTa-Plätze, die durch flexible Betreuungszeiten den Eltern eine Berufstätigkeit und ein Familienleben ermöglichen.

Am zweiten Konferenztag lag der thematische Schwerpunkt auf dem Austausch der Frauen aus Ost- und Westdeutschland und der Frage, was sie voneinander lernen können. Dafür wurden Lebensverläufe aus beiden System nachgezeichnet und mit Blick auf Konzepte wie Familienförderung, Rollenbilder und der Selbstverständlichkeit von Kinderbetreuung diskutiert. Der Austausch zwischen Ost- und West, aber auch zwischen den Generationen, wurde von den Teilnehmerinnen als sehr bereichernd wahrgenommen. Wichtig Voraussetzungen sind dabei zuhören und diskutieren auf Augenhöhe.

Im Workshop „Selbst gewählt oder diskriminiert?“ habe ich mit Prof. Uta Schlegel, Marion Lüttich und den Teilnehmerinnen über ost- und westdeutsch-geprägte Strukturen der Arbeitswelt diskutiert. Obwohl die Frauen in Ostdeutschland häufiger längere Arbeitszeiten haben und die Infrastruktur der Kinderbetreuung besser ist, sind die Probleme auf dem Arbeitsmarkt doch sehr ähnlich, so dass unsere grünen Forderungen im ganzen Land zu Verbesserungen für Frauen führen werden.


Weitere Informationen:

"Wir müssen jetzt handeln", Bericht zur Bundesfrauenkonferenz in Leipzig