Auseinandersetzung mit Nazis in Wahlkampfzeiten

Das dritte Treffen fand statt
am 05.11.2007
11.00 – 16.00 Uhr
im Deutschen Bundestag in Berlin.

Nazis sind immer aktiv. Aber in Wahlkampfzeiten treten sie oft besonders gehäuft mit Aktionen in Erscheinung. Mit demagogischen Parolen versuchen sie, die Stimmen von ProtestwählerInnen zu gewinnen und ihre Ideologie gesellschaftsfähig zu machen. Wie können wir ihre Argumentationen entkräften, ihnen bei Demonstrationen friedlichen Widerstand leisten und langfristig das demokratische Bewusstsein in der Bevölkerung stärken? Dazu hörten wir drei Referate.


Bianca Klose
, Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus in Berlin
Wortergreifungsstrategien und andere Formen der Intervention

Bianca Klose ist durch ihre Vor-Ort-Arbeit sehr praxiserprobt und hatte den Bündnisgrünen auch im Berliner Wahlkampf bereits besondere Unterstützung gegeben. Sie erläuterte uns die Wortergreifungsstrategien der Nazis, diskutierte Möglichkeiten des demokratischen Umgangs damit und schloss mit Ausführungen zum rechtlichen Umgang anhand von Best-Practise-Beispielen. Ihre Powerpoint-Präsentation findet man [hier].
Ausführliche Informationen enthält außerdem die Broschüre „Wir haben die Wahl!“ [lesen]



Timo Reinfrank, Amadeu-Antonio-Stiftung
Nicht nur auf Nazis schauen - Demokratiestärkung

Die Amadeu-Antonio-Stiftung ermutigt, berät und fördert Initiativen, die unsere demokratische Kultur und Zivilgesellschaft stärken wollen. Damit tragen sie dazu bei, Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus und Intoleranz etwas entgegenzusetzen. Timo Reinfrank appellierte an uns, den Fokus nicht GEGEN Nazis, sondern FÜR eine attraktive Demokratie zu setzen. Er warnte davor, Rechtsextremismus als Randproblem zu definieren und verwies auf die verbreitete gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in Teilen der „Normal“-Bevölkerung.  [lesen]



Dr. Reiner Schiller-Dickhut
, Bündnis für Demokratie und Toleranz
Umgang mit Nazis bei Demonstrationen

Der Referent empfahl als Lektüre zum Thema die Artikel von Oliver Tölle „Rechtsextremismus und Versammlungsrecht im Überblick“ [lesen] und Prof. Dr. Benno Hafeneger „Veranstaltungs- und Demonstrationspolitik der extremen Rechten“. [lesen]

Außerdem findet man praxisbezogene Tipps in einem Demoratgeber der Kommission Rechtsextremismus von Bündnis 90/Die Grünen. [lesen]