Spitzensportkonzept setzt die falschen Schwerpunkte

Pressemitteilung, 03.12.2016

Erklärung zur Verabschiedung des neuen Spitzensportförderkonzepts auf der 13. DOSB-Mitgliederversammlung 

Özcan Mutlu, Sprecher für Sportpolitik, und Monika Lazar, Obfrau im Sportausschuss:

Die Kritik von Sportlerinnen und Sportlern, Trainerinnen und Trainern, Funktionären, aus der Wissenschaft, sowie aus Medien und Politik hat im Vorfeld der Verabschiedung der Reform zu einer Beschlussvorlage geführt, die Forderungen aufgreift, die auch für uns Grüne wichtig sind. Aber aus unserer Sicht bedarf das vorgelegte Konzept noch weiterer Überarbeitungen. Daher lehnen wir das heute verabschiedete Konzept von DOSB-Spitze sowie von Bundesinnenminister de Maizière weiterhin ab. Jetzt kommt es auf die Umsetzung des Konzepts an.

Sowohl das Ziel der Reform, die Medaillenmaximierung, als auch deren Inhalte wurden nie in einer breiten Öffentlichkeit debattiert. Die Gefahren, die das erklärte Ziel birgt, besonders hinsichtlich einer wirksamen Doping- und Korruptionsbekämpfung, werden ignoriert, die Hauptakteure des Spitzensports - die Athletinnen und Athletinnen, Trainerinnen und Trainer - sind im Konzept nicht optimal eingebunden worden. Durch das Potentialanalysesystem „PotAs“ besteht die Gefahr, dass ein Dreiklassensystem der Disziplinen entsteht. Auch der Breitensport als Grundlage herausragender Leistungen bleibt vollkommen auf der Strecke.“