Monika Lazar beantwortet Schülerfragen

Pressebericht, OAZ, 17.05.2011

Wermsdorf (JB). Wie Politik funktioniert und was sie beschäftigt, darüber sprach gestern die Bundestagsabgeordnete von Bündnis90/Die Grünen Monika Lazar in der Mittelschule Wermsdorf. Die Neuntklässler hatten sich auf das Treffen gründlich vorbereitet, die Biografie und den Werdegang der Politikerin recherchiert und Fragen zu aktuellen Themen notiert.

So ging es gestern unter anderem um den Alltag als Bundestagsabgeordnete oder um den Atomausstieg, aber auch Rechtsextremismus in der Fußballszene war ein Thema. So wollten die Mittelschüler wissen, was Monika Lazar als Politikerin gegen "die Rechten" tun kann. Sie unterstütze Initiativen für Demokratie und Toleranz oder beteilige sich auch an Demonstrationen. Außerdem kämpfe sie im Bund dafür, dass es weiter Fördermittel für wichtige Demokratieprojekte gibt.
"Hatten Sie selbst schon einmal einen Vorfall mit Nazis?" fragten die Jugendlichen. Im Internet werde über sie hergezogen, wusste Monika Lazar. "Und bei einer Kundgebung gegen Rechts vor zwei Jahren in Colditz sammelten sich immer mehr Nazis. Die Situation wurde bedrohlich, und schließlich mussten wir die Polizei bitten, dass sie uns aus der Stadt begleitet", erinnerte sie sich.

Dass Rechtsextremismus auch am Rand von Fußballplätzen eine Rolle spielt, beschäftigte die Schüler ebenfalls. Als Beispiel dafür nannten sie das Spiel von Roter Stern Leipzig 2010 in Mügeln, dass nach Ausschreitungen abgebrochen werden musste. "Roter Stern Leipzig ist nicht auf Krawall gebürstet", versicherte Monika Lazar, die selbst Mitglied im Verein ist und in der Frauenfußballmannschaft spielt.

Die Heimspiele in Leipzig seien richtige Familienfeste mit 400 bis 500 Zuschauern, die friedlich und entspannt ablaufen. "Bei Auswärtsspielen dagegen kommt man sich manchmal so vor, als ginge das nur mit Polizeischutz. Wir haben schon das Gefühl, dass sich die regionalen Nazis provoziert fühlen, wenn Roter Stern Leipzig zu einem Spiel anreist", beschrieb die Politikerin gestern in Wermsdorf. Dabei würden die Vereinsmitglieder ehrenamtlich und aus Freude am Sport arbeiten. "Die wollen einfach nur Fußball spielen und vor allem gesund wieder nach Hause kommen", unterstrich sie. Zum Glück habe es in dieser Saison keine so drastischen Vorfälle gegeben.

Auf die Frage der Wermsdorfer Mittelschüler, ob sie an eine friedliche Lösung im Umgang mit Nazis glaube, antwortete Monika Lazar bestimmt: "Es muss eine friedliche Lösung geben." Gewalt dürfe sich nicht hochschaukeln. Sie setze darauf, dass die Rechten immer weniger Zulauf haben und so an Bedeutung verlieren.

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