Manager ärgere Dich nicht...

Pressebericht, Mens Health, Ausgabe 11/2010

Die Frauenquote verändert die Spielregeln in der Arbeitswelt. Mit ihr steigt auch das Risiko, dass Sie bei der nächsten Beförderungsrunde von einer Konkurrentin rausgekegelt werden. Oder ist die Quote eine Chance für uns Männer?

Ein Gespenst geht um in Männerland:
Es ist die Frauenquote. Ihre bisherigen Opfer: Norwegen und der Daimler-Konzern, zuletzt traf es die Telekom. Demnächst dran: Spanien, Island, die Niederlande – vielleicht Ihr Arbeitgeber? Landauf, landab rotten sich angsterfüllte Männer zusammen, Schauerge-schichten machen die Runde: „Bald verlieren 30 oder 40 Prozent der Männer ihre Jobs.“ – „Die Frauen übernehmen erst die Wirtschaft, dann die Politik und dann das ganze Land.“ Ist es wirklich so schlimm? Men’s Health hat bei Expertinnen und Experten nachgefragt.

Warum die Aufregung um die Quote?

Manche Kerle sagen wohl: Bei der Frau haben Männer keine Chance. Mechthilde Maier ist als Group Diversity Manager bei der Telekom zuständig für die Durchsetzung der konzerninternen Frauenquote von 30 Prozent, die im März dieses Jahres angekündigt worden ist. Weltweit soll diese Frauenquote durchgesetzt werden. Heißt in Zahlen: 260 000 Mitarbeiter. Mechthilde Maier erläutert, eingerahmt von einem modernen, L-förmigen Büroschreibtisch, wie sie die ehemalige Männerdomäne Telekom weiblicher machen will. „Wir wollen auf der Bewerberliste 30 Prozent Frauen sehen, und verschärfend: auch 30 Prozent in der engeren Auswahl – erst dann geht es in die nächste Runde.“ Verlieren jetzt 80 000 männliche Telekom-Mitarbeiter ihre Jobs, um durch Frauen ersetzt zu werden? Nein, große Teile der Belegschaft sind schon weiblich. Und: Die neue Quote bezieht sich ausdrücklich auf das Management, selbst da arbeiten schon 13 Prozent Frauen. Es werden auch keine Manager rausgeworfen und dafür Frauen eingestellt.

Die 30 Prozent sind ein langfristiges Ziel, 2015 soll es erreicht sein. Ganz ohne Kündigungen. Ein Novum in Deutschland. Derzeit sind nur etwa 12 Prozent der Aufsichtsräte in allen 30 Dax-Unternehmen Frauen, die vor allem von Arbeitnehmerseite in die Gremien entsandt wurden. Jetzt fordert sogar die CDU-Familienministerin Kristina Schröder eine Quote von 20 Prozent weiblicher Führungskräfte bis 2015, nachdem sie das Instrument zu Jahresbeginn noch als „Ultima Ratio“ bezeichnet hat... [ Den ganzen Beitrag lesen]