Männerversteherin mit festem Weltbild

Pressebericht, taz.de, 30.11.2009

FAMILIENMINISTERIN Kristina Köhler hebt die Frauen- und Jugendquote im Kabinett. Als Innenpolitikerin hat sie scharf geschossen. Ihren neuen Job geht die erklärte Nicht-Feministin eher aus der Männerperspektive an

Aus der Sicht von Kanzlerin Angela Merkel ist Kristina Köhler ein Glücksgriff. Die CDU hat nun endlich auch einen Jungstar im Kabinett aufzubieten, und dann auch noch einen weiblichen. Zugleich ist die Hessenquote auf eleganteste Art erfüllt worden, bedenkt man die nach Kulturkampf müffelnden Alternativen namens Volker Bouffier oder Christean Wagner.

Zudem kann man die 32-jährige promovierte Politologin nicht als Verlegenheits-Küken-Lösung à la Claudia Nolte bezeichnen, dazu hat sie zu viel politische Erfahrung und zu viel Ehrgeiz. Seit 2002 sitzt Köhler im Bundestag, 2009 jagte sie der SPD-Ministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul deren Erbhof, den Wiesbadener Wahlkreis, ab...

Als Familienministerin wird Köhler nun auch die Programme für Demokratie und Toleranz verwalten. Monika Lazar, die für die Grünen im Beirat des Bündnisses sitzt, erwartet weitere "nette Diskussionen" mit Köhler. Diese möchte vor allem Gewalttaten der Linken bekämpft wissen. "Wo ich die in Sachsen suchen soll, konnte mir Frau Köhler noch nicht erklären", so Monika Lazar... [Den ganzen Artikel lesen]