E-Sport-Förderung ist Konsens bei den Fraktionen

Pressebericht, Mindener Tageblatt. 09.11.2018

Berlin -
Bei der ersten Debatte im Deutschen Bundestag zur Entwicklung des E-Sport waren sich die Fraktionen vergleichsweise einig über eine bessere Förderung des digitalen Wettkampfs. Ein Antrag der Grünen-Fraktion wurde in der Nacht auf Freitag diskutiert.

Dieser sieht unter anderem eine Änderung der Abgabenordnung vor, um E-Sport-Vereinen die Gemeinnützigkeit zu ermöglichen. Gemeinnützige Vereine profitieren unter anderem von der Ehrenamts- und Übungsleiterpauschale sowie der Möglichkeit, abzugsfähige Spenden zu empfangen.

Grünen-Abgeordnete Monika Lazar (51) sprach in der ersten Rede diesen zentralen Punkt der Gemeinnützigkeit an. Solang der E-Sport nicht vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) als Sport in Deutschland anerkannt ist, verfolgen E-Sport-Vereine nicht die gemeinnützigen Zwecke gemäß der Abgabenordnung.

Für den Wachstum des E-Sport als Breitensport in Deutschland sei die Anerkennung der Gemeinnützigkeit jedoch unabdingbar, erklärte der eSport-Bund Deutschland (ESBD). Der DOSB ging kürzlich in seiner Positionierung zum «Umgang mit elektronischen Sportartensimulationen, eGaming und "eSport"» auf Distanz mit dem digitalen Wettkampf.

Johannes Steininger (31) von der CDU/CSU-Fraktion stellte fest: «E-Sport ist Sport!» Dies war auch der Tenor der weiteren Reden der verschiedenen Bundestagsfraktionen. AfD-Abgeordnete Joana Cotar (46) pflichtete dem Antrag der Grünen bei, sah bei den geforderten Maßnahmen jedoch noch Handlungsbedarf.

Detlev Pilger (63) von der SPD-Fraktion mahnte die Verantwortlichen beim DOSB, ihre Positionierung noch einmal zu überdenken. Er verwies auch auf den Koalitionsvertrag, der bereits die Förderung und Anerkennung des E-Sport in Deutschland vorsieht.

Als Repräsentantin der FDP-Fraktion sprach sich Britta Katharina Dassler (54) ebenfalls für die Anerkennung der Gemeinnützigkeit des E-Sport aus. Mit Verweis auf eine kleine Anfrage der FDP-Fraktion an die Bundesregierung forderte Dassler, dass man sich nun aktiv mit dem Thema befasse, bevor Deutschland den Anschluss verpasse. Darüber hinaus verlangte die FPD-Fraktion eine «sofortige Schaffung von Rahmenbedingungen» für den E-Sport in Deutschland. Dieser Forderung schloss sich auch Linken-Abgeordnete Petra Sitte (57) an. Sie kritisierte die Trägheit der Koalition und forderte konkrete Maßnahmen.

Das Thema E-Sport und die weiteren Schritte werden nun am 28. November im Sportausschuss des Deutschen Bundestages behandelt.

[Quelle: www.mt.de]