Entschädigung für DDR-Dopingopfer: Koalition bewegt sich in letzter Minute, jetzt ist der Sport dran!

Pressemitteilung, 12.11.2015
Gemeinsame Pressemitteilung von Monika Lazar und Anja Hajduk, MdB

Zum von der Regierungskoalition eingebrachten Haushaltsantrag, 10 Mio. Euro für die Opfer des Zwangsdopings in der DDR bereitzustellen, erklären Monika Lazar, Obfrau im Sportausschuss, und Anja Hajduk, Berichterstatterin im Haushaltsauschuss für die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen:

"Auch auf unseren Druck hin hat sich die Regierungskoalition in letzter Minute entschlossen, einen Fonds für die DDR-Dopingopfer einzurichten. Was die grüne Bundestagsfraktion schon seit Jahren fordert, tritt nun endlich ein: Die damals minderjährigen Opfer des DDR-Zwangsdopings bekommen  eine Entschädigungszahlung. Insgesamt sollen 10 Mio. Euro vom Bund bereitgestellt werden, was pro Anspruchsberechtigtem etwa 10.000 Euro bedeutet.

Der vom Bund finanzierte Doping-Opfer-Hilfeverein geht von 1.000 ehemaligen Sportlerinnen und Sportlern aus, die zum Zeitpunkt der Dopingabgabe minderjährig waren und heute unter schwersten körperlichen wie seelischen Schäden leiden.

Dabei darf es aber nicht bleiben: der Deutsche Olympischen Sportbund (DOSB) muss nun als Rechtsnachfolger des DDR-Sportsystems ebenfalls Verantwortung übernehmen und seinen finanziellen Beitrag leisten. Bisher duckte sich der DOSB in dieser Frage weg. Mit dem nun eingerichteten Fonds ist das nicht mehr möglich. Hier verlangen wir ebenso, die Leiden der Dopingopfer anzuerkennen und sich am Fonds substantiell zu beteiligen."