Brief

An die
Stadt Markkleeberg
Herr Bürgermeister Dr. Klose
Rathausplatz 1

04416 Markkleeberg

Leipzig, 2. März 2009

Sehr geehrter Herr Dr. Klose,

als ehemalige Markkleebergerin und Stadträtin wende ich mich an Sie.
Ich möchte Sie mit diesem Brief darauf aufmerksam machen, dass mit dem Argument der Schaffung von Arbeitsplätzen nicht die kritische Sicht auf Planungen und deren machbare Umsetzung verlorengehen darf.

In dem mir vorliegenden Planungskonzept zum Golfresort und Spa Markkleeberg wird unter Punkt 1 der Aufgabenstellung neben der groben Beschreibung des Planungskonzeptes festgestellt, dass die Stadt Markkleeberg das derzeitige Vorranggebiet Natur und Landschaft im Rahmen eines Zielabweichungsverfahrens als Hotelstandort umzunutzen will. Der Bebauungsvorschlag, der sich lediglich bunt bebildert und ohne detaillierte Machbarkeitsstudien computeranimiert darstellt, soll Grundlage zur Einleitung des Verfahrens sein. Neben den begründeten Zweifeln aus naturschutzfachlicher aber auch städtebaulicher Sicht, verstößt diese Planung eindeutig gegen den Willen einer Mehrheit der Bürgerschaft in Markkleeberg. In den letzten Tagen haben mich dazu sowohl Briefe, e-mails als auch Anrufe dazu erreicht.
Die Nutzbarkeit des Cospudener See`s mit all seinen Zuwegungen durch die Öffentlichkeit sollte auch zukünftig oberste Priorität haben.
Natürlich ist der Aspekt der „Bewirtschaftung“ nicht außer Acht zu lassen, dazu hätte es allerdings dringend Absprachen mit den derzeitigen Pächtern und Nutzern geben müssen.
Dieses Konzept ist, im Sinne einer ökologischen und sanften touristischen Erschließung, weder durchdacht noch liefert es irgendeinen Beweis der Machbarkeit.
Ganz im Gegenteil, es schließt die Markkleeberger Bevölkerung und alle anderen unmittelbaren Anrainer und Nutzer bewusst aus.
Ich bitte Sie daher noch einmal genau zu prüfen, in wie weit dieses Projekt überhaupt umsetzbar ist und wie die Markkleeberger Bürgerschaft in die weiteren Planungsabläufe einbezogen werden sollen.

Ich werde die Bürgerinitiative „Stopp Privatisierung Cospudener See“ unterstützen, denn nur so sehe ich langfristig die öffentliche Nutzung des Cospudener See`s mit seinen Uferbereichen für die Bevölkerung gesichert.

Mit freundlichen Grüßen,

Monika Lazar

 

Dieser Brief wurde in der durch den OBM Markkleebergs, Dr. Klose, am 04.03.2009 einberufenen Podiumsveranstaltung in die Diskussion einbezogen [Pressebericht lesen]

 
     
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