24.04.2006

Erneuter rassistischer Vorfall in Leipziger Fußball-Stadion

Zu den rassistischen Äußerungen und Gewaltexzessen rund um den (ost-)deutschen Fußball erklärt Monika Lazar, Leipziger Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Strategien gegen Rechtsextremismus:

Ich verurteile die rassistischen und diskriminierenden Vorfälle auf das schärfste. Als sächsische Bundestagsabgeordnete, aber auch als Fußballspielerin finde ich derartige rassistische Vorfälle absolut untragbar.

Am 22. April 2006 spielten im Leipziger WM-Stadion die Viertligateams FC Sachsen Leipzig gegen den FC Energie Cottbus II. Circa 30 Fans auf Seiten der Cottbuser, die mit weißen T-Shirts bekleidet waren, entrollten zum Anpfiff der Partie ein Spruchband mit der Aufschrift: „Ihr seid Ade – wir sind weiß“. Damit reagierten die Fans von Cottbus auf ihre ganz eigene Art und Weise auf die antirassistischen Aktionen von Fans und Verein des FC Sachsen Leipzig, die nach den jüngsten rassistischen Vorfällen gegenüber dem aus Nigeria stammenden Spieler, Adebowale Ogungbure, organisiert wurden.

Weiterhin befestigten die Fans von Energie Cottbus ein Transparent vor der Kurve, worauf ein Keltenkreuz in Kombination mit einer Person, die eine Waffe in der Hand hält, zu sehen war. Viele Fans des FC Sachsen Leipzig reagierten auf diese Ereignisse völlig korrekt und erhalten diesbezüglich meine volle, moralische Unterstützung: Sie skandierten „Nazis raus!“

Im Laufe der zweiten Halbzeit verließen die meisten Fans von Energie Cottbus, gemeinsam mit den Ordnern und der Polizei das Stadion. Ihre rassistischen Transparente hatten sie hierbei hoffentlich nicht mehr mit im Gepäck.

Ich hoffe, dass der NOFV auf diesen rassistischen Vorfall gemäß dem Artikel 55 des FIFA-Disziplinarreglements reagiert und die zweite Mannschaft von Energie Cottbus adäquat reglementiert. Weiterhin stellt sich für mich die Frage, wie derartige rassistische und diskriminierende Transparente und Spruchbänder ins Stadion gelangen konnten.


 

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