11.09.2008

Veranstaltung Armut in Deutschland
Diskussion der Ergebnisse des 3. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung

Die sächsische Bundestagsabgeordnete der Bündnisgrünen Monika Lazar wird mit Wolfgang Strengmann-Kuhn, Armutsforscher der Universität Frankfurt/Main und MdB von Bündnis 90/Die Grünen am 16. September um 19.30 Uhr in der Aula der Alten Nikolaischule in Leipzig über den 3. Armuts- und Reichtumsbericht und die tatsächliche Armut in Deutschland diskutieren und lädt dazu alle Interessierten herzlich ein.

Die zentralen Ergebnisse des Berichts sind folgende. Die Einkommensungleichheit nimmt immer weiter zu und die Reallöhne nehmen ab. Die Langzeitarbeitslosigkeit sinkt, gleichzeitig steigen die Anteile der Beschäftigten im Niedriglohnbereich. Die Armutsrisikoquote liegt bei 13 Prozent. Hauptrisikogruppen der Armut sind Men-schen mit Migrationshintergrund, Alleinerziehende, Menschen mit Behinderung, und zunehmend prekär Beschäftigte. Das Armutsrisiko von Kindern hängt stark von der Nichterwerbstätigkeit ihrer Eltern ab. Immer noch besteht zwischen dem Bildungserfolg von Eltern und Kindern ein direkter Zusammenhang.

Doch aufgrund methodischer Mängel und verzerrter Daten verschleiern die Ergeb-nisse des Berichts sogar das wahre Ausmaß der Armut in Deutschland. Bei Ver-wendung repräsentativer Daten liegt das aktuelle Armutsrisiko bei 18 Prozent. „Auf Basis des sozio-ökonomischen Panels sind mittlerweile über 26% der Kinder arm und 10% der Erwerbstätigen, das sind also 4 Millionen working poor. Damit gibt es mittlerweile mehr erwerbstätige als arbeitslose Arme“ sagt Wolfgang Strengmann-Kuhn.

Monika Lazar und Wolfgang Strengmann-Kuhn diskutieren bündnisgrüne Antwor-ten auf zunehmende Kinderarmut und Armut trotz Arbeit.

 

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