Sportausschuss berät über DDR-Dopingopfer

In der grünen Bundestagsfraktion setze ich mich auch weiterhin für eine Entschädigung für DDR-Dopingopfer ein. Während insbesondere die Fraktionen von CDU/CSU und SPD den Prozess in der Vergangenheit eher gebremst haben, haben wir durch eine Reihe von Maßnahmen auf baldige Erleichterungen für die SportlerInnen gedrängt, die als Minderjährige auf Erlass des SED-Zentralkomitees systematisch und teils ohne ihr Wissen gedopt wurden. Das Paradoxe hierbei: Gerade weil sich die Bundesregierung im Sportausschuss quer gestellt hat, könnte Bewegung in die Angelegenheit kommen.

Nachdem die grüne Bundestagsfraktion am 1. Dezember 2014 ein öffentliches Fachgespräch zum weiteren Vorgehen in Bezug auf die Entschädigung der DDR-Dopingopfer veranstaltet hatte, ist das Thema auf mein Drängen hin auch im Sportausschuss debattiert worden. Dabei war bei der Sitzung am 4. März 2015 zunächst die Bundesregierung in der Pflicht. Die zuständigen Ministerien hatten sich Bedenkzeit erbeten und angekündigt, die Mitglieder des Sportausschusses über die Ergebnisse zu informieren.

Doch anstatt Ergebnisse zu präsentieren, war insbesondere das Innenministerium anscheinend überhaupt nicht daran interessiert, das Parlament in die Diskussion einzubeziehen. Im Gegenteil: Der Staatssekretär befand es nicht für nötig, uns Abgeordneten Einblicke in „laufende Verhandlungen“ zu geben.

Wir wollen jetzt endlich Ergebnisse sehen, denn die Zeit drängt. Die Opfer von damals sterben buchstäblich weg. Wenigstens tut sich auf Länderebene etwas. Seit Kurzem gibt es in Mecklenburg-Vorpommern zwei Klinken, die spezielle Abteilungen in Bezug auf Dopingfolgen eingerichtet haben. Das ist ein Anfang.

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